Politisches Gespräch in der Schule
Dietrich Wersich (CDU, MdHB) traf am gestrigen Dienstag die Dresdner Oberbürgermeisterin Frau Helma Orosz zu einem Gespräch in persönlicher Atmosphäre mit Schülerinnen und Schüler der Sophie-Barat-Schule. Der Hintergrund für dieses Treffen sind die regelmäßigen Austausche zwischen den Politikern der Partnerstädte Hamburg und Dresden. Der konkrete Anlass war der Fall der Mauer vor 25 Jahren.
Eine Original DDR-Bierflasche, die er in Lübeck-Schlutup in der Nacht des 9. November von einem Trabbi-Fahrer in die Hand gedrückt bekam, erinnerte an unvergessliche Begegnungen des jungen Studenten Wersich mit nahezu überschwänglichen DDR-Bürgern. Unter diesen befand sich Frau Orosz nicht, war sie doch in Görlitz damals fernab von der bundesdeutschen Grenze für die pädagogische Leitung mehrerer Krippen und Kindergärten zuständig. Sie schilderte beeindruckend die Spannung aus Freude und Unsicherheit in den Tagen und Wochen nach dem 9. November, ob denn der gesellschaftliche Aufbruch Bestand haben würde – oder nicht doch – wie 1953 schon – gewalttätig beendet würde.
Die Schülerinnen und Schüler beteiligten sich sehr aktiv an dem Gespräch und trauten sich die herausfordernde Frage, was Frau Orosz denn mit diesem Gespräch letztlich vermitteln wolle? Gewandt und präzise wusste die Dresdner Oberbürgermeisterin die Botschaft zu platzieren: Dass die Demokratie nicht selbstverständlich sei und dass sie aktive Bürger brauche. Solches Engegament hat sie selbst in einer Phase der Neuordnung in Dresden übernommen. Sie war schon Arbeits- und Sozialministerin im Freistaat Sachsen, bevor sie das Amt der OB in Dresden übernahm.
Für die bevorstehende Wahl der Bürgerschaft im Februar des kommenden Jahres rief sie zur Wahlbeteiligung auf, was Herr Wersich als Spitzenkandidat der CDU in Hamburg natürlich nur unterstreichen konnte. Er wird am 3. Dezember wieder kommen und sich der politischen Diskussion mit den Kontrahenten aus den anderen in der Bürgerschaft vertretenen Parteien vor der versammelten Schülerschaft stellen.
Frau Hofmann bedankte sich bei allen Beteiligten für die anregende Veranstaltung.
R. Kruse