Eine Reise geht zu Ende – Avec verve, mais aussi mélancolie
Unter dem Titel `En chemin vers la Provence – Eine Reise durch die Provence´ fand am Freitag, den 12.5.23 ein Begegnungskonzert zwischen dem Chor des Pariser Lycée Claude Monet und dem Schulorchester der Sophie-Barat-Schule statt.
Die 29 Chorsängerinnen und -sänger und das 40köpfige Schulorchester nahmen das Publikum mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise. Gestartet wurde in England mit einem Stück aus dem Barock, das Schulorchester unter der Leitung von Bernd Achilles spielte `Die Ankunft der Königin von Saba´. Es folgte ein weiteres Stück von Händel, hier begegneten sich Chor, unter der Leitung von Joël Mazeau, und Schulorchester nun musikalisch. Und so sollte es den Abend über weitergehen: Chor und Orchester gemeinsam oder im Wechsel spielend, die Stücke oder musikalischen Ideen des anderen aufgreifend, um über verschiedene Stationen musikalisch in die Provence zu reisen – und von dort aus Frankreich weiter zu erkunden.
Ein Höhepunkt der Auftritt unter dem Motto `Carmen Swing´: Hier begeisterten der französische Chor und eine SBS-Combo mit zwei Stücken aus der Oper von Bizet und zeigten, wie vielfältig das Repertoire aller Beteiligten ist. Den vorläufigen Schlusspunkt des Abends setzte ein Stück aus der Arlésienne-Suite II: Farandole, der Volkstanz, der auf den Festen der Provence gespielt wird. Standing ovations!
Das Begegnungskonzert und der zugehörige Austausch haben bereits eine langjährige Tradition: 2009 fing mit `Roméo e Juliette´ alles an, es folgten 2014 `Nuit´ und 2017 `Voyages Musicaux´. (Das für 2020 geplante Konzert musste wegen Corona abgesagt werden, es geht unter dem Titel `Virus´ in die Geschichte ein). Ein großartiges Projekt, getragen durch das Engagement seiner Initiatoren Joël Mazeau und Bernd Achilles. Merci!
Doch an diesem Abend ging nicht nur eine musikalische Reise zu Ende, sondern auch eine persönliche: Nach 20 Jahren gibt Bernd Achilles die Leitung des Schulorchesters ab und sagt Adieu. Da er am Ende des Schuljahres in den Ruhestand gehen wird, setzte dieses letzte Begegnungskonzert einen großartigen Schlusspunkt unter ein musikalisches Lebenswerk. Mit seiner Tatkraft, seiner Vision von der verbindenden Wirkung der Musik und seinem Herz für die Musikerinnen und Musiker hat Bernd Achilles Spuren hinterlassen. Und so galt es Dank zu sagen. Herr Wysozki überbrachte in bewegenden Worten den Dank der Elternschaft, Ms. Mazeau fasste es so zusammen: „Schüler, die Herrn Achilles hatten, hatten großes Glück – musikalisch, wie menschlich!“ Auch das Schulorchester verabschiedete sich in besonderer Weise – wie es Tradition ist, mit Foto-T-Shirt und Urkunde. Danach wurde noch einmal groß für den Maestro aufgespielt. Das Schulorchester hatte sich durch zahlreiche ehemalige Mitglieder verstärkt, David, Abiturjahrgang 2018, war zum Beispiel extra aus München angereist. Unter dem Dirigat von Jakob Rahmstorf (2. Semester) spielte es zwei Stücke: den schmissigen Klassenorchesterschlager `Cha Cha Cha´ (launiger Achilles-Kommentar: „Jugendsünde!“) und die zauberhafte Komposition `Le Jardin féerique´ von Ravel. Standing ovations und bei einigen ein Tränchen im Augenwinkel.
Die Wehmut über den Abschied wich beim anschließenden Umtrunk dem erwartungsvollen Blick in die Zukunft. Mit Frau Nowikow steht eine engagierte Nachfolgerin für die Leitung des Schulorchesters bereit. „Sie wird es anders machen, und sie wird es klasse machen,“ freut sich Herr Achilles angesichts der Stabübergabe.
Ein herzliches Dankeschön für die Beiträge für das Buffet und an das Team aus dem Elternrat für die Organisation gemütlichen Teil des Abends
A. Hoffmann