Ein kulturelles Highlight: Das Schulorchester hat im großen Saal der Elbphilharmonie gespielt!
Wenn es die Fotos nicht gäbe, dann würden wir es selbst kaum glauben können.
Es war ein einmaliges Erlebnis, von dem wir noch lange zehren werden, das auch so schnell nicht wiederkommt. Schon im Backstagebereich, der über den Künstlereingang an der Wasserseite zu erreichen ist, waren wir beeindruckt von dem Haus und seinen durchdacht gebauten Räumlichkeiten für die Künstler. Alles war hell und großzügig. Der Ausblick durch die einzigartigen Fensterwände nach beiden Seiten auf den Hafen und auf die Stadt war überwältigend. Und dann die Professionalität aller Helfer und Bediensteten, die hinter der Bühne ihre Arbeit für die Künstler tun. Wir fühlten uns ernst genommen und sahen uns angesichts der Infomonitore, die überall an den Wänden hingen, in einer Reihe mit dem Chor und Orchester der Mailänder Scala, die am Abend das Verdi-Requiem unter Riccardo Chailly aufführen und nur ganz kurz nach uns den Backstagebereich beziehen sollten.
Dass wir diese Spielgelegenheit bekamen, verdanken wir dem Kulturforum21 des Erzbistums, das mit seinem „Leinen los!-Projekt“ und seinem für katholische Schulen eigenständig aufgesetzten Literaturvermittlungsprojekt den Kontakt zur deutschlandweit bekannten Leseförderaktion „Büchertürme“ der Hamburger Kinderbuchautorin Ursel Scheffler geknüpft hatte. Die Büchertürme-Aktion verlieh an diesem 24. Mai in der Elbphilharmonie ihre diesjährigen Preise und übergab die Schirmherrschaft von Generalintendant Christoph Lieben-Seutter an den Direktor des Planetariums Thomas W. Kraupe. Das Schulorchester spielte dazu vor 1.200 lesefreudigen geladenen Schülerinnen und Schülern aus Hamburgs Grundschulen, darunter auch Schüler der katholischen Grundschulen Hochallee, Bergedorf und St. Marien Eulenstraße, dem Niels-Stensen-Gymnasium und der Franz-von-Assisi-Schule. Die Stücke wollten in Teilen den Weg der letzten Büchertürme musikalisch nachzeichnen: zuerst gab’s die Filmmusik zu Lawrence von Arabien in einer veränderten Fassung für sinfonisches Orchester und vier afghanische und iranische Musiker auf ihren Originalinstrumenten, womit an den Bücherturm der Blauen Moschee von 2015 erinnert werden sollte, dann in Erinnerung an den Bücherturm des St.-Marien-Doms von 2016 ein Arrangement des Hallelujah von Leonard Cohen mit der Sopranistin Pia Salome Bohnert und schließlich zwei Titel von Coldplay: A sky full of stars, womit an den neuen Bücherturm, das Planetarium erinnert werden sollte, und das Viva la vida als lebensbejahender Schluss unter der singenden Mitwirkung aller Kinder und Jugendlichen im Publikum.
Die mit der Filmmusik zu Lawrence von Arabien begonnene Zusammenarbeit mit den vier Musikern aus dem Iran und Afghanistan entstand ebenfalls in Kooperation mit dem Kulturforum21 der Schulen im Erzbistum Hamburg, das schon seit Herbst 2015 geflüchtete Künstlerinnen und Künstler unterstützt und in Projekten mit den katholischen Schulen Hamburgs fördert. So werden die vier Solisten dieser Veranstaltung weiterhin mit dem Schulorchester der Sophie-Barat-Schule zusammenarbeiten und gemeinsam ein „orientalisches“ Programm aufbauen, das auch am 5.6. in der Schule und in Teilen am 21.6. in der Laeiszhalle im Vorkonzert der Hamburger Camerata aufgeführt werden wird. Seien Sie herzlich eingeladen. Entsprechende Ankündigungen folgen demnächst.
B. Achilles