Kategorie-Archiv: Sophie-Barat-Chor

O Täler weit o Höhen

Eine Chorreise der besonderen Art in die wunderschöne Eifel

Die Eifel ist grün, nass und alt – so lautete der erste Kommentar einer Schülerin bei unserer Ankunft dort.

Doch im Nachhinein stellte sich unsere Reise als eine gelungene Mischung aus Unternehmungen, Gemeinschaft und Singen heraus.

Eine siebenstündige Busfahrt brachte uns nach Springiersbach, einem 26-Seelen-Dorf, in dem wir – ca. 50 Sängerinnen und Sänger aus dem Sophie-Barat-Chor – in einem Karmeliten-Kloster herzlich aufgenommen wurden.

Mit Mendelssohn, Ringelnatz und einigen geistlichen Stücken im Gepäck traten wir diese Reise über Himmelfahrt an, um Gottesdienste, ein Waldfest und – als Höhepunkt des musikalischen Teils unserer Reise – ein Musikfest in Gevenich, dem Geburtsort von Herrn Keßeler, mitzugestalten.

Dieser versorgte uns die gesamte Zeit über mit wichtigen Informationen über die Region, machte uns mit Bräuchen bekannt und half uns, den nicht immer ganz verständlichen Dialekt wenigstens ansatzweise zu verstehen.

Doch neben unseren zahlreichen Auftritten und Proben kam der Spaß auch nicht zu kurz.

Eine Bootstour über die Mosel, entlang der malerischen Weinberge, ein Ausflug nach Trier, bei dem wir eine sehr interaktive Führung von einem Gladiatoren durch die Porta Nigra bekommen haben und eine Wanderung zur wunderschönen Burg Eltz, die inmitten von Wäldern und Bergen verborgen liegt, waren weitere Punkte auf unserem Programm.

Gemeinsame Abende, wie zum Beispiel unsere Weinprobe auf dem Weingut Conrad, haben die gesamte Chorgemeinschaft generationenübergreifend noch weiter gestärkt.

Auch unser Busfahrer, der uns durch alle Serpentinen immer sicher und pünktlich zum nächsten Ort brachte, wurde zum Teil der Gemeinschaft.

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Den krönenden Abschluss unserer Reise stellte unsere musikalische Mitgestaltung der Sonntagsmesse in der Trierer Liebfrauenkirche, die mit älteste gotische Kirche Deutschlands und Unesco-Weltkulturerbe, dar.

Doch nicht nur dort haben wir unsere Spuren hinterlassen: unser spontan improvisierter Auftritt auf einem traditionellen Waldfest wurde sogar in der Zeitung erwähnt.

Die einheimischen Musiker, besonders das Gevenicher Blasorchester und der Männerchor, der ebenfalls auf dem Musikfest aufgetreten ist, haben uns jedoch auch sehr beeindruckt.

In die Eifelhymne, die wir als Abschluss unseres Auftrittes dort angestimmt haben, sind schließlich alle mit eingestimmt und auch wir haben mit der Euphorie von wahren Eifelanern mitgesungen.

Die Gelassenheit, die in der Eifel herrscht, hat unseren ganzen Chor geprägt und diese Reise mit ihren abwechslungsreichen Tagen und lustigen und entspannten Abenden in gemeinsamer Runde wird uns hoffentlich allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Mina Eghbalian, 2. Semester

SBS-Chor bringt Ringelnatz und Mendelsohn in den Stadtpark

Der bedeckte Himmel wölbte sich wie eine Kuppel über den Stadtparksee und die ihn umgebende 20 Grad warme Luft, als sich die Mitglieder des Schulchores der Sophie-Barat Schule unter schattigen Bäumen zum Einsingen trafen.

Anlässlich der Hundertjahrfeier des Hamburger Stadtparks sollte am Sonntag, den 18. Mai 2014 von 14:00 bis 21:00 Uhr ein Musikfest stattfinden, bei welchem nicht nur Mitglieder der Staatlichen Jugendmusikschule, sondern auch allerlei Schulchöre aus Hamburg die Gelegenheit bekamen, ihre geprobten Stücke zum Besten zu geben.

Nachdem vor allem Kinderchöre ihren Auftritt hatten, formatierte sich der Sophie-Barat Chor am Westufer einige Meter vom Wasser entfernt.

Frau Pünder machte Gebrauch von ihrer um den Hals hängenden Stimmgabel, stimmte sich mit Martin, dem treuen Pianisten des Chores ab und summte die ersten Takte des ersten Liedes.

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So vernahmen alle, die auf der Wiese lagen und zuhörten, gegen 16:00 die klaren Töne von „Wochenend´ und Sonnenschein“, bei dem sich die Sonne leider noch immer nicht blicken ließ und es folgten Vertonungen von Ringelnatz-Gedichten und Lieder von Mendelsohn und Schumann.

Zum Abschluss verließ der Chor die Bühne 3 und wechselte zur Bühne 1, wo sich viele Menschen um die zusammengedrängten Chöre schlossen und diese nach einer kurzen Ansprache des Moderators gemeinsam das englischsprachige Lied „I want to love you“ performten.

Dankbar über die Chance, die naturlastigen Lieder die über Monate eingeübt worden waren, auf eine so passende Bühne bringen zu können, zerstreute sich der Chor über den Stadtpark hinweg und so genossen einige die noch warme Luft und ließen den Tag beim Zuschauen und vor allem Zuhören von anderen Bands und Chören ausklingen.

Helen Schmiemann

Messe zum 3. Advent in St. Michaelis

Festlich erklingt das „Kyrie“ aus der Messe in G-Dur von Schubert von der Empore des Michels. Viele Zuhörer sind am dritten Advent zur feierlichen Messe gekommen, die musikalisch von dem Chor des Niels-Stensen-Gymnasiums unter der Leitung von Werner Singer, dem von Veronika Pünder geleitetem Sophie-Barat-Chor sowie dem Schulorchester der Sophie-Barat-Schule, dirigiert von Bernd Achilles, unterstützt wurden. Neben den Mess-Sätzen „Sanctus“, „Agnus Dei“ und „Benedictus“, ebenfalls aus Schuberts Messe, sangen wir auch die bekannte Choralkantate „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach.

Dabei sah eine Woche vorher noch alles ganz anders aus: Wegen des Orkans „Xaver“ fiel unsere Probe am Donnerstag aus. Trotz all dieser Umstände trafen wir uns dann am Samstagmorgen zur Generalprobe im Michel. Die Chöre hatten „Xaver“ so gut standgehalten, dass die Probe sogar eine halbe Stunde früher beendet werden konnte!

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Und dann kam der Sonntag. Wir trafen uns natürlich schon früher, um uns einzusingen und uns vorzubereiten. Die neuen Töne und Melodien wurden erst kurz nach unserem erfolgreichen Konzert „The Armed Man – A Mass For Peace“ von Karl Jenkins und der Einführung unserer neuen Schulleiterin Christiane Hofmann einstudiert und gehörten so nicht zu unserem Repertoire.
Durch die Zusammenarbeit der beiden Chöre, bestehend aus Eltern, Schülern, Ehemaligen, Lehrern und Freunden der beiden Schulen, mit dem großen Orchester bildeten wir auch dieses Jahr wieder eine 200-„stimmstarke“ Untermalung des traditionellen Adventsgottesdienstes in St. Michaelis. Die Gesangssolisten, Veronika Pünder (Sopran), Matthias Nohme (Tenor) Roland Öhlmann (Bass) kamen aus den eigenen Reihen und füllten den schon weihnachtlich geschmückten großen Kirchenraum des Michels mit Solo-, Duett- und Terzettklängen.

Sarah Skerhut, Laura Pohl, Evelyn Nguyen

Karl Jenkins 2.0

Singen für den Frieden

„Eine Höchstleistung!“

„Unfassbar! Traurig und schön zugleich!“

„Wir waren sehr berührt.“

„Ein beeindruckendes Erlebnis!“

 

Das waren unter anderem die lobenden Resonanzen und letztendlich das Ergebnis von monatelanger Probenarbeit unseres Chores. Schwer zu sagen, ob so eine zweite Aufführung eher Segen oder Fluch ist. Schließlich mussten rund 20 neue Schüler durch ihren Schuljahreswechsel bedingten Einstieg in den mit Schülern, Lehrern, Eltern, Ehemaligen und Freunden besetzten Chor in das den Stammsängern bereits bekannte Werk „The Armed Man – A Mass For Peace“ von dem walisischen Komponisten Karl Jenkins eingeführt werden.

Die Kunst bestand nun darin, schier unerreichbare Tonlagen im Sopran mit den Einsätzen von Bass, Tenor und Alt zu koordinieren und mit den stützenden und dadurch gestützten Bildinstallationen zu verbinden, wie knapp 6 Monate zuvor, und es dazu leicht aussehen zu lassen. Glücklicherweise unterstützten uns wieder hauptsächlich ehrenamtlich die Instrumentalisten an den Trompeten, dem Klavier und den Streichinstrumenten.

Im April 2013 fand die Premiere in Sankt Sophien in Hamburg statt und der Chor erntete mit dieser Inszenierung bereits großen Erfolg und Applaus.

In Plau am See – einer kleinen Stadt in Mecklenburg-Vorpommern – wirkte er deutlich zurückhaltender.

Nein, nicht die Zuschaueranzahl bedingte Intensität oder die Lautstärke des Applauses, sondern vielmehr die Art, wie die Leute applaudierten. Es war unaufdringlicher.

Man merkte, wie die Klänge nicht nur in der dann totenstillen Marienkirche, sondern auch in den Köpfen nachhallten; verknüpft mit den bedrückend wirkenden Bildern vom Hamburger Feuersturm von 1943 und den doch schweren Schritten des bewaffneten Mannes, welche dem Zuschauer auf einer nebenstehenden Leinwand ins Gedächtnis gebrannt wurden.

Die Musik wurde zum Träger und Übermittler des Inhalts. Die Anteile mit friedlicher und kriegerischer Absicht schienen sich die Waage zu halten und waren trotzdem nicht gleich gewichtet: Der Frieden bot eine viel größere Antwort auf den Krieg, als dass umgekehrt der Krieg den Frieden verdrängen könnte.

Mit dem Ziel, dies zu vermitteln, machten wir uns am Sonntag, dem 10.11.2013, gemeinsam von Hamburg aus auf den Weg und vollzogen die Stellprobe im für unseren doch umfangreichen Chor mit 80 Sängern sehr klein wirkenden Altarraum unter dem Beisein von Heidi Geck.

Die Plauer Professorin Dr. Adelheid Geck engagiert sich im christlich musikalischen Umfeld und durch sie erhielten wir die Einladung, in Sankt Marien im Rahmen des Plauer Musiksommers, einer seit langem etablierten Konzertreihe, Jenkins Friedensmesse noch einmal aufzuführen.

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So kam es zu einer zweiten Chance.

Einer Chance, um sich zu steigern.

Einer Chance, um die Friedensbotschaft durch Gesang und Visionen zu verkünden und zu verbreiten.

Jeder Chorteilnehmer verstand den Text, die Botschaft, die in den Worten steckte und die Wirkung dieser doch machtvollen Musik.

Frau Pünder beschrieb ihre Erfahrung als zuvor noch nie gefühlte Balance zwischen Führung nehmen und Freiheit geben, zwischen Fördern und Vertrauen, zwischen Gestalten und Genießen.

Und mit diesem Gefühl, doch einige Menschen zum Schweigen, Anhalten und Nachdenken bewegt zu haben, hinterließen wir – hoffentlich nicht nur in uns selbst – eine Stimmung und Erfahrung, die noch lange anhält und nachklingt.

Helen Schmiemann


Vorankündigung unseres Chorkonzertes The Armed Man – A Mass for Peace von Karl Jenkins in Plau am See am 10.11 2013 in der Magazinsendung „Treffpunkt Kirche“ auf NDR1 Radio MV 

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