Kategorie-Archiv: Musik

Sophie meets Ansgar: Psalmenwürze einst und jetzt

Inspirierende Klänge von Charles Ives` The Unanswered Question, darüber gesprochene, gemurmelte, teils gerufene Verse aus dem 42. Psalm und schon sind wir mittendrin in unserem Nachmittag „Sophie meets Ansgar: Psalmenwürze einst und jetzt“ im Rahmen der 42. Ansgar Woche mit dem Motto: Auf Ansgars Spuren – Christen wirken gemeinsam. Das Licht ist gedämpft und immer wieder schwebt das wundersame Motiv der Trompete über den Raum als wolle sie in einem Dialog mit den gesprochenen Psalmversen eintreten.

Nein, Sophie meets Ansgar ist nicht das Rendez-Vous der beiden großen Heiligen Sophie Barat, deren Namen wir als Schule tragen dürfen und Ansgar, dessen Patronat wir in dieser Woche feiern. Wir als christliche Schule mit unseren katholischen, evangelischen und orthodoxen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrer haben uns ganz dem Motto der Ansgarwoche entsprechend auf Spurensuche begeben und sind dabei auf die Pigmenta des heiligen Ansgars gestoßen. Doch was hat es auf sich mit diesen rätselhaften „Pigmenta“?

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Fast jeder von uns macht die Erfahrung, dass ein schönes Melodiestück, das man im Radio oder in einem Konzert hört und das einem gefällt – es einfach bleibt. Den ganzen Tag über, immer wieder, manchmal auch noch am anderen Morgen kommt es einem plötzlich in den Sinn. Mal gepfiffen, mal gesummt, es ist einfach da. So kann es auch gehen mit den Versen eines Gedichtes, den Strophen eines bekannten Liedes – ohne es zu wollen, sind die Worte da und wollen nicht mehr fort aus den Gedanken. In ähnlicher Weise mag es dem heiligen Ansgar vor über 1100 Jahren gegangen sein. Als Benediktinermönch gehörten die Psalmengebete zu seinem regelmäßigen Tagesablauf: Während der gemeinsamen Gottesdienste, beim Ankleiden, beim Arbeiten, unterwegs. Doch bei Ansgar sind es nicht nur die schönen gregorianischen Musikphrasen, die er in sich und mit sich trägt, sondern vor allem die Texte der Psalmen, teils Verse, teils Worte, die ihm immer wieder in den Sinn kommen, über die er nachdenkt, sie meditiert.

Der hl. Ignatius von Loyola, der Gründer der Jesuitenordens, wird später zu dieser Umgangsweise mit Texten aus der Heiligen Schrift sagen: Es ist das Verkosten und Nachschmecken der biblischen Worte. So wie man ein gutes Gericht, einen guten Wein nachschmeckt, auf der Zunge vergehen lässt, so verkostet Ansgar sozusagen die Worte der Psalmen, er verinnerlicht sie und macht sie sich damit ganz zu Eigen. Und weil die Psalmen, die der Psalmist vor fast 3000 Jahren aufgeschrieben hat, Gebete sind, so formen sich bei Ansgar diese Worte und Verse in kleine Gebete. Auf Latein, versteht sich, denn die Sprache der damaligen Kirche war Latein. Was entsteht, ist seine eigene persönliche Würze, das, was für ihn essentiell ist: seine Essenz aus dem Psalm, seine Pigmenta.

Der heilige Ansgar hat diese Gebetsrufe meist nach dem Psalmgebet leise vor sich hingemurmelt, so dass sein Schüler, Rimbert, der immer ein großes Ohr an seinem Meister hielt, sie unbedingt diktiert haben wollte. Ansgar zögerte, waren es doch seine ganz eigenen persönlichen Extrakte aus dem Psalmengebet und nahm seinem Schüler das Versprechen ab, die Pigmenta erst nach seinem Tod zu veröffentlichen. Rimbert hat sich daran gehalten und so sind uns diese Gebetsrufe des heiligen Ansgar erhalten geblieben.

Plakat

Wir haben die Idee der Pigmenta des heiligen Ansgars aufgegriffen und drei der 150 Psalmen aus dem Alten oder auch Ersten Testament ausgewählt. Fächerübergreifend in den Bereichen Musik, Darstellendes Spiel, Text und Film haben wir uns auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit diesen Psalmen auseinandergesetzt, umso wie der heilige Ansgar einst unsere eigene Würze heute daraus zu ziehen. Der 42. Psalm bildet hierbei eine musikalische Klammer: Auf dem Klangteppich gespielt durch das Orchester der Sophie Barat Schule unter Leitung von Bernd Achilles wurden Teile der Verse bereits zu Beginn von allen beteiligten Gruppen gesprochen. Der Chor der Mittelstufe unter Leitung von Eckart Person greift den Psalm mit dem 1. Chorstück aus der Mendelssohnschen Vertonung noch einmal auf und beschließt mit dem 4.Chorstück aus Felix Mendelssohn-Bartholdys 42. Psalm den Nachmittag. Als zweiten Psalm haben wir den 23.Psalm ausgewählt, der durch den Kurs Darstellendes Spiel von Anna Pfingsten und dem Chor der Sophie Barat Schule unter Leitung von Veronika Pünder mit Max Drieschners „Der Herr ist mein Hirte“ zum Ausdruck gebracht wird. Der letzte Psalm unserer Wahl ist auch der letzte im Buch der Psalmen – hier haben sich die Schülerinnen und Schüler des Additums Text- und Filmwerkstatt und aus der Klasse 7d unter Leitung von Marie Luise Lauterbach etwas Besonderes ausgedacht. Sie haben als Textgrundlage für ihre Interpretation die Psalmübersetzung von Uwe Seidel ausgewählt und präsentieren dazu eigene Fotographien und Texte. Doch was wäre eine Beschäftigung mit Psalmen ohne auch die traditionelle Psalmodie mit einer Schola unter Leitung von Pascal Landahl (2.Semester) zu Gehör zu bringen. Der Chor der Sophie Barat Schule (wieder unter Leitung von Veronika Pünder) umrahmt diese Einheit mit der brasilianisch-rhythmischen, feurigen Psalmvertonung von Ernani Aguiar.

Ein beeindruckender Nachmittag: 170 Schülerinnen und Schüler, dazu Lehrerinnen und Lehrer und auch Eltern, die im Chor mitsingen, haben zu dieser außergewöhnlichen künstlerisch-musikalischen Collage beigetragen – hier wirken Christen wirklich gemeinsam.

 

L. Justenhoven

Musik ist die Sprache der Engel

Kyrie eleison….. ich habe schon die ganze Zeit einen Ohrwurm. Dieses Lied war eines der vielen, die wir in der Messe in St. Michaelis am 3.Advent gesungen haben, um somit den Gottesdienst mit dem Niels-Stensen-Chor zu musikalisch zu begleiten.

Der Tag fing mit einer leichten Aufregung an, vor allem für die Schüler des 1. Semesters, die gerade erst neu in den Chor gekommen sind. Es war der erste Auftritt für sie und auch für mich. Ich ging aufgeregt in den Michel hinein und hörte schon aus allen Ecken Gesang. Auch der Niels-Stensen-Chor war da und man konnte schon die Professionalität der anderen Schüler bemerken. Alle kamen in schwarz- der Sophie-Barat-Chor trug ein türkises Tuch und der Niels-Stensen-Chor ein rot-orangenes.

Dieses Bild als gemeinschaftlicher Chor im Michel war atemberaubendund so fingen wir zu singen an. Nicht nur Lieder aus dem Gotteslob, auch Lieder aus dem Stabat Mater von Karl Jenkins oder andere berühmte Lieder wie Halleluja wurden präsentiert. Wir probten alleLieder durch und da war es schon 10 Uhr: Gottesdienstbeginn. Alles wurde still und Frau Lauar, die Chorleiterin des Niels-Stensen-Chors fing an zu dirigieren. Der Gesang beider Chöre klang wie Engelsgesang und war so schön wie der Michel selbst – man spürte förmlich die Harmonie beider Chöre.

Der Gottesdienst näherte sich dem Ende und alle 120 Stimmen füllten den Michel mit festlichen Klängen.

Viele Besucher der Messe kamen am Ende noch zu uns und lobten unseren Gesang und die atemberaubende Stimmung, die das Herz für Weihnachten und das neue Jahr öffnete.

Ich werde diesen wundervollen Tag nie vergessen und freue mich auf das nächste Jahr, wenn der SBS-Chor den Michel wieder mit Engelsgesang füllt – das Zitat von Thomas Carlyle: „Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben“ trifft hier auf jeden Fall zu.

 

Nadja Jeconias, 1.Semester

Zu Besuch: Julia Fischer

Am Montag, den 24.11. um 10.10 Uhr, wird die weltweit bekannte Geigerin Julia Fischer im Rahmen des bundesweiten Projekts Rhapsody in School die Sophie-Barat-Schule in Hamburg besuchen.

Use the credits: Fotos by Julia Wesely/www.julia-wesely.com

Schülerinnen und Schüler der 8b, der 10b sowie der Musikkurs aus dem Abiturjahrgang der Sophie-Barat-Schule werden in der 3. und 4. Stunde im Musikraum 1 nicht nur kurze Stücke aus ihrem Repertoire hören, sondern auch auf vorbereitete Fragen zu ihrem Instrument, zu ihrer Musik und zu ihrem Leben als Künstlerin Antworten erhalten.

Informationen zu Julia Fischer finden Sie unter www.juliafischer.com


Die Künstler des Projekts „Rhapsody in school“, das von Lars Vogt gegründet und gerade mit einem ECHO Klassik für Nachwuchsförderung ausgezeichnet wurde, arbeiten vollkommen ehrenamtlich. Sie suchen den direkten Kontakt zu Schülern in den Schulen, um Kinder und Jugendliche über die Begegnung mit dem Menschen im Künstler zu motivieren, auch einmal ein Instrument zu erlernen oder klassische Konzerte anzuhören.

Dank der Unterstützung durch die GVL und einiger Spenden der Schulen konnten bisher ebenso wunderbare Künstler an Schulen vermittelt werden wie z.B. Daniel Müller-Schott, Sabine Meyer und Tabea Zimmermann.

Näheres über das Projekt, finden Sie auf www.rhapsody-in-school.de

Julia Fischer wird am Vorabend Ihres Besuchs, am 23.11. um 19.30 als Solistin in der Laeiszhalle mit Schumanns Violinkonzert in d-moll zu hören sein. Vorher erklingt die Tragische Ouverture von Johannes Brahms. Hinterher Tschaikowskys 1. Sinfonie.

www.elbphilharmonie.de/events/000000e9:000197c3.de.

Erfolgreich bei „Jugend musiziert“

Mit einem 1. Platz, zwei 2. Plätzen und 3 Mal „mit sehr gutem Erfolg“ waren Christian Hallensleben (Gesang), Daphne Meinhold-Heerlein (Querflöte), Valentina Ritter (Geige), Lennart Beck (Geige), Sven Hummel (Bratsche) und Linus Rehse (Klavier)  im diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ überaus erfolgreich.

Seit August 2013 lief die Vorbereitung, ab Anfang 2014 mussten sie sich im Regionalwettbewerb und anschließend im Landeswettbewerb qualifizieren – und über Pfingsten im Bundeswettbewerb dann gegen eine starke Konkurrenz antreten.  Nach unzähligen Stunden konzentrierten Übens, nach intensivem Unterricht und vielen „Trainings“- Auftritten, z.B. auch im Rahmen unseres diesjährigen Patronatsgottesdienstes im Michel oder beim Wandelkonzert, kam dann die Belohnung:  Eine so gute Platzierung in diesem renommierten Wettbewerb ist schon etwas ganz Besonderes!

Bis auf Sven Hummel, der bereits in Australien weilt,  konnte Frau Hofmann nun die erfolgreichen Musiker/innen beglückwünschen. Der lange und anstrengende Weg habe sich auf jeden Fall gelohnt, so die strahlenden Sieger und Siegerinnen.

Die Fachschaft Musik gratuliert ebenfalls ganz herzlich und dankt Christian, Daphne, Valentina, Lennart, Sven und Linus für ihr vielfältiges und bereicherndes Engagement bei unseren zahlreichen musikalischen Schulveranstaltungen!

Dorothea Duffek

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