Kunst@home
Vom Nachmalen eines Klassikers über Plastiken mit Seife und Brotmesser bis hin zum Höhlenbau – eben „Kunst@home“.
Vom Nachmalen eines Klassikers über Plastiken mit Seife und Brotmesser bis hin zum Höhlenbau – eben „Kunst@home“.
Das Kunstprofil des 2. Semesters hat sich im Rahmen der „ROADSHOW PICASSO 349×777“, einem Projekt des Kulturforum 21, theoretisch und praktisch mit Picassos GUERNICA auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist ein 2×10 Meter großes Acrylgemälde, welches im Ökumenischen Forum in der Hafencity (Shanghaiallee 12) ausgestellt wird.
Am Dienstag, dem 26. Mai findet um 18 Uhr eine Abendandacht statt – anschließend wird um 18:30 Uhr das Werk der Öffentlichkeit vorgestellt.
Interessierte sind sehr herzlich zum Besuch eingeladen.
H. Meder
Über 600 Schüler an 13 Schulen des Katholischen Schulverbandes Hamburg haben zu Picasso im Kontext der am 31. März in den Deichtorhallen eröffneten Ausstellung PICASSO IN DER KUNST DER GEGENWART gearbeitet.
In 20 großformatigen Werken setzten sie sich mit Picassos Kreativität, Formensprache und politischen Anklage auseinander. Die Arbeiten werden ab April an zentralen Orten der Hansestadt präsentiert werden, u.a. in den Deichtorhallen, im HSV-Stadion, im Audimax der Universität Hamburg, in der Asklepios-Klinik Altona, in der Behörde für Schule und Berufsbildung, in der denkmalgeschützten Maximilian-Kolbe-Kirche sowie im Alstertal Einkaufzentrum und im Billstedt Center der ECE Projektmanagement GmbH, einer Tochtergesellschaft des Otto-Konzerns.
Inspirierende Klänge von Charles Ives` The Unanswered Question, darüber gesprochene, gemurmelte, teils gerufene Verse aus dem 42. Psalm und schon sind wir mittendrin in unserem Nachmittag „Sophie meets Ansgar: Psalmenwürze einst und jetzt“ im Rahmen der 42. Ansgar Woche mit dem Motto: Auf Ansgars Spuren – Christen wirken gemeinsam. Das Licht ist gedämpft und immer wieder schwebt das wundersame Motiv der Trompete über den Raum als wolle sie in einem Dialog mit den gesprochenen Psalmversen eintreten.
Nein, Sophie meets Ansgar ist nicht das Rendez-Vous der beiden großen Heiligen Sophie Barat, deren Namen wir als Schule tragen dürfen und Ansgar, dessen Patronat wir in dieser Woche feiern. Wir als christliche Schule mit unseren katholischen, evangelischen und orthodoxen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrer haben uns ganz dem Motto der Ansgarwoche entsprechend auf Spurensuche begeben und sind dabei auf die Pigmenta des heiligen Ansgars gestoßen. Doch was hat es auf sich mit diesen rätselhaften „Pigmenta“?
Fast jeder von uns macht die Erfahrung, dass ein schönes Melodiestück, das man im Radio oder in einem Konzert hört und das einem gefällt – es einfach bleibt. Den ganzen Tag über, immer wieder, manchmal auch noch am anderen Morgen kommt es einem plötzlich in den Sinn. Mal gepfiffen, mal gesummt, es ist einfach da. So kann es auch gehen mit den Versen eines Gedichtes, den Strophen eines bekannten Liedes – ohne es zu wollen, sind die Worte da und wollen nicht mehr fort aus den Gedanken. In ähnlicher Weise mag es dem heiligen Ansgar vor über 1100 Jahren gegangen sein. Als Benediktinermönch gehörten die Psalmengebete zu seinem regelmäßigen Tagesablauf: Während der gemeinsamen Gottesdienste, beim Ankleiden, beim Arbeiten, unterwegs. Doch bei Ansgar sind es nicht nur die schönen gregorianischen Musikphrasen, die er in sich und mit sich trägt, sondern vor allem die Texte der Psalmen, teils Verse, teils Worte, die ihm immer wieder in den Sinn kommen, über die er nachdenkt, sie meditiert.
Der hl. Ignatius von Loyola, der Gründer der Jesuitenordens, wird später zu dieser Umgangsweise mit Texten aus der Heiligen Schrift sagen: Es ist das Verkosten und Nachschmecken der biblischen Worte. So wie man ein gutes Gericht, einen guten Wein nachschmeckt, auf der Zunge vergehen lässt, so verkostet Ansgar sozusagen die Worte der Psalmen, er verinnerlicht sie und macht sie sich damit ganz zu Eigen. Und weil die Psalmen, die der Psalmist vor fast 3000 Jahren aufgeschrieben hat, Gebete sind, so formen sich bei Ansgar diese Worte und Verse in kleine Gebete. Auf Latein, versteht sich, denn die Sprache der damaligen Kirche war Latein. Was entsteht, ist seine eigene persönliche Würze, das, was für ihn essentiell ist: seine Essenz aus dem Psalm, seine Pigmenta.
Der heilige Ansgar hat diese Gebetsrufe meist nach dem Psalmgebet leise vor sich hingemurmelt, so dass sein Schüler, Rimbert, der immer ein großes Ohr an seinem Meister hielt, sie unbedingt diktiert haben wollte. Ansgar zögerte, waren es doch seine ganz eigenen persönlichen Extrakte aus dem Psalmengebet und nahm seinem Schüler das Versprechen ab, die Pigmenta erst nach seinem Tod zu veröffentlichen. Rimbert hat sich daran gehalten und so sind uns diese Gebetsrufe des heiligen Ansgar erhalten geblieben.
Wir haben die Idee der Pigmenta des heiligen Ansgars aufgegriffen und drei der 150 Psalmen aus dem Alten oder auch Ersten Testament ausgewählt. Fächerübergreifend in den Bereichen Musik, Darstellendes Spiel, Text und Film haben wir uns auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit diesen Psalmen auseinandergesetzt, umso wie der heilige Ansgar einst unsere eigene Würze heute daraus zu ziehen. Der 42. Psalm bildet hierbei eine musikalische Klammer: Auf dem Klangteppich gespielt durch das Orchester der Sophie Barat Schule unter Leitung von Bernd Achilles wurden Teile der Verse bereits zu Beginn von allen beteiligten Gruppen gesprochen. Der Chor der Mittelstufe unter Leitung von Eckart Person greift den Psalm mit dem 1. Chorstück aus der Mendelssohnschen Vertonung noch einmal auf und beschließt mit dem 4.Chorstück aus Felix Mendelssohn-Bartholdys 42. Psalm den Nachmittag. Als zweiten Psalm haben wir den 23.Psalm ausgewählt, der durch den Kurs Darstellendes Spiel von Anna Pfingsten und dem Chor der Sophie Barat Schule unter Leitung von Veronika Pünder mit Max Drieschners „Der Herr ist mein Hirte“ zum Ausdruck gebracht wird. Der letzte Psalm unserer Wahl ist auch der letzte im Buch der Psalmen – hier haben sich die Schülerinnen und Schüler des Additums Text- und Filmwerkstatt und aus der Klasse 7d unter Leitung von Marie Luise Lauterbach etwas Besonderes ausgedacht. Sie haben als Textgrundlage für ihre Interpretation die Psalmübersetzung von Uwe Seidel ausgewählt und präsentieren dazu eigene Fotographien und Texte. Doch was wäre eine Beschäftigung mit Psalmen ohne auch die traditionelle Psalmodie mit einer Schola unter Leitung von Pascal Landahl (2.Semester) zu Gehör zu bringen. Der Chor der Sophie Barat Schule (wieder unter Leitung von Veronika Pünder) umrahmt diese Einheit mit der brasilianisch-rhythmischen, feurigen Psalmvertonung von Ernani Aguiar.
Ein beeindruckender Nachmittag: 170 Schülerinnen und Schüler, dazu Lehrerinnen und Lehrer und auch Eltern, die im Chor mitsingen, haben zu dieser außergewöhnlichen künstlerisch-musikalischen Collage beigetragen – hier wirken Christen wirklich gemeinsam.
L. Justenhoven