Besuch der Combatants for Peace
Am Freitag, den 15. Dezember, versammelten sich einige Oberstufenkurse im Studio zu einer Veranstaltung mit den Combatants for Peace. Zu Besuch waren zwei Vertreter dieser israelisch-palästinensischen NGO, die gewaltfreie Wege der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern sucht. Gerade nach dem furchtbaren Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem darauf folgenden Krieg in Gaza, dem schon fast 20.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, ist die Angst auf beiden Seiten groß und auch der gegenseitige Hass wächst.
In dieser so schwierigen Zeit sind der ehemalige israelische Soldat Rotem Levin und der Palästinenser Osama Iliwat in Europa unterwegs, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Rotem Levin hatte in seiner Jugend keinen Kontakt zu Palästinensern, Osama Iliwat hat Israelis zunächst nur als Soldaten kennengelernt. Beide haben Familienmitglieder oder Freunde durch Gewalt verloren. Vor einigen Jahren lernten sie sich über die Combatants for Peace kennen.
Zunächst zeigten die beiden einen Film über die Entstehung der Organisation. Anschließend haben Rotem Levin und Osama Iliwat ihre Lebensgeschichte erzählt, wie sie als Jugendliche, die in ihrer Welt aufwuchsen, die anderen als Feinde ansahen und erst allmählich, durch Kontakte zur anderen Seite, gegenseitiges Kennenlernen und Knüpfen von Freundschaften, merkten, dass Gewalt keine Lösung sein kann. Ein friedliches Zusammenleben aber könne nur funktionieren, wenn in Israel und Palästina die Menschenrechte für alle gelten. Dafür setzen sich beide, teilweise unter Lebensgefahr, ein und auch bei ihren eigenen Leuten stößt ihr Engagement für Frieden nicht nur auf Verständnis.
Nach den Berichten von Rotem Levin und Osama Iliwat konnten Fragen gestellt werden und viele Schülerinnen und Schüler waren nicht nur interessiert, sondern auch tief bewegt von den Lebensgeschichten, dem Mut und Engagement der beiden. In einer Zeit, in der wir zunehmend wieder antisemitischen Haltungen begegnen, konnte diese Veranstaltung hoffentlich nicht nur aufklären, sondern auch deutlich machen, dass man immer versuchen sollte, auch die andere Seite zu verstehen.
M. Klinge