Beim Musizieren verfliegt die Schüchternheit…

Mitte April haben wir, die Klasse 9b das zentrale Erstaufnahmelager in Langenhorn besucht, um dort gemeinsam mit den Flüchtlingen zu musizieren. Unser Ziel war nicht, dort nur etwas vorzuspielen, sondern vor allem, die Flüchtlinge mitmachen zu lassen. Die Kinder haben uns auf Cajons begleitet und zwischendurch durften alle einmal die Instrumente ausprobieren.

Bevor es anfing, haben wir mit einigen Kindern Kicker gespielt und hatten dabei die Gelegenheit, uns ein wenig mit ihnen zu unterhalten; doch alle waren erst seit kurzem hier und waren sehr schüchtern. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie noch nicht viel Deutsch konnten.

Beim Kickern hatten sie viel Spaß und beim Musizieren ist die Schüchternheit bald verflogen.

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Vor allem die kleinen Kinder haben mit sehr viel Interesse und Begeisterung mitgemacht, sodass es für alle ein tolles Ereignis war!

Uns hat besonders glücklich gemacht zu erleben, wie sich die Kinder und Erwachsenen über unseren Besuch gefreut haben und dass sie mit Begeisterung dabei waren.

 

L. Pöllitsch

 

Das Erzbistum Hamburg hat folgenden Artikel über unser Projekt veröffentlicht:

Geigenklänge zur Integration

ERZBISTUM HAMBURG·MITTWOCH, 20. APRIL 2016

Kultur verbindet, kulturelle Aktivitäten schaffen Integration – davon ist der Katholische Schulverband überzeugt. Mit sogenannten „Tandems“ verstärkt Hamburgs größter freier Schulträger an mehreren Schulstandorten seine Bemühungen zur Integration junger Flüchtlinge. Die Idee: Brücken bauen zwischen Schülern und Geflüchteten durch kulturelle Begegnungen und kreative Projekte. Mit einem ganzen Klassenorchester rückte jetzt die Sophie-Barat-Schule an, um den jungen Bewohnern der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung am Langenhorner Grellkamp eine musikalische Freude zu bereiten. 24 Neuntklässler unter der Leitung von Musiklehrer Bernd Achilles ließen klassische Klänge im Aufenthaltsraum der Einrichtung erklingen und erklärten interessierten Kindern und Jugendlichen ihre Instrumente.

Doch es sollte nicht bei der einseitigen Aufführung bleiben: Mit eigens für diesen Termin angeschafften Kistentrommeln, sogenannten Cajons, brachten sich junge Geflüchtete nach einer kurzen Einführung durch die Neuntklässler Luis und Rémi mit in das musikalische Geschehen ein – und gaben fortan den Takt vor. Die 15jährige Teresa überreichte währenddessen Achmed ihren Kontrabassbogen, so dass der jugendliche Afghane selbst einmal das große Streichinstrument erklingen lassen konnte.

„Unsere Hoffnungen haben sich absolut erfüllt“, resümiert Projektleiterin Dr. Bettina Knauer vom Kulturforum21, dem Education-Programm des Katholischen Schulverbandes. „Wir haben nicht nur die Ohren, sondern die Herzen der Kinder erreicht. Und genau das war unser Ziel“, so Knauer. Nun gelte es, diese Beziehungen zu pflegen und auszubauen und echte Integration zu ermöglichen. Mit Heike Mieth und Barbara Mende stehen bereits zwei erfahrene Pädagoginnen der benachbarten Langenhorner Katharina-von-Siena-Schule bereit, um einen internationalen Kinderchor sowie künstlerische Aktivitäten mit Grundschülern und jungen Flüchtlingen zu initiieren. Ende April startet der Kinderchor bereits mit seinen wöchentlichen Probeterminen – jeweils abwechselnd am Schulstandort Eberhofweg und im Flüchtlingslager am Grellkamp. Denn interessierte Kinder fanden sich nach dem Besuch des Klassenorchesters reichlich…